Filmdetail

Teaser
  • Portrait des Starsängers und Contratenors Andreas Scholl
Synopsis
  • Interview

    Während die Lobeshymnen der Fachwelt und die Begeisterungswogen des Publikums über ihm zusammenschlagen, bleibt Andreas Scholl bescheiden: er habe einfach nur Geduld gehabt, so erklärt er seinen Erfolg, und sich zuvörderst ein solides Fundament geschaffen. Auf diesem Fundament, gelegt an der Schola Cantorum Basiliensis, können nun seine Interpretationen von Musik vorwiegend des 17. und 18. Jahrhunderts sich buchstäblich schwebend entfalten. Dabei ist Andreas Scholl nichts weniger als dogmatisch – wenn auch verwurzelt in der historischen Aufführungspraxis, ist eine „authentisch“ darmbesaitete Violine für ihn viel weniger entscheidend als das geistige Erfassen einer Musik und ihre Vermittlung an das Publikum. In diesem Sinne interpretiert er Lieder von Dowland, Arien von Händel und Passionen von Bach, ein begehrter Solist für Dirigenten wie Herreweghe, Hogwood oder Rousset.
    Entsprechend voll ist sein Terminkalender: 60 Konzerte waren es im Jahr 2001, dazu Privatschüler und Schallplattenproduktionen. Trotzdem bleibt ihm noch Zeit für sein Hobby: ein Tonstudio daheim in Basel. Hier nimmt Andreas Scholl selbst komponierte Popsongs auf, die im kommenden Jahr auf einer CD erscheinen sollen. Darauf dürften seine Fans ebenso gespannt sein wie auf seinen ersten Auftritt auf einer Opernbühne zu Beginn des Jahres 2002: Im Pariser Chatelét wird Andreas Scholl die Rolle des Bertarido in Händels Rodelinda übernehmen. Danach geht es auf Tournee: Schwetzingen, Royal Danish Opera, Wiener Musikverein, Concertgebouw, Glyndebourne, Carnegie Hall.
    Der Film begleitet Andreas Scholl ein kleines Stück des Weges und demonstriert an Hand ausgewählter Konzerte die musikalische Bandbreite dieses Sängers, die von Opernpartien über barocke Liebeslieder bis zu Pop-Songs reicht. Kleine Impressionen von dem jugendlichen „Tüftler“ Scholl in seinem Basler Tonstudio und von dem Lehrer Scholl während des Unterrichtens ergänzen das Bild.
    Der Film sucht Andreas Scholl an vier Orten auf, die jeweils für eine andere musikalische Form stehen: während der Musikfestspiele in Dresden, im Festspielhaus Schwetzingen, bei den Burgfestspielen von Eltville und in Basel, seinem Wohn- und Ausbildungsort.
    In Schwetzingen singt Andreas Scholl zwei sehr intime englische Lieder nur mit Lautenbegleitung, von Dowland und Johnson. In einer Gesangsstunde mit seinem Schüler Alex Potter, gedreht in der Musik-Elite-Schmiede Schola Cantorum Basiliensis, lüftet Andreas Scholl ein wenig das Geheimnis, wie ein solches Lied zu gestalten ist, um großen Anklang beim Publikum zu finden.
    In Basel in seiner privaten Wohnung gibt Andreas Scholl Einblicke in seine, neben der alten Musik, zweite Leidenschaft: Das Komponieren und Arrangieren von Popsongs. In dem hochwertig ausgestatteten Privat-Studio entstehen in meist nächtlicher einsamer Arbeit ein Lied nach dem anderen - Lieder, die bislang einer breiteren Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.
    Bei den Dresdner Musikfestspielen singt er das Klag-Lied von Dietrich Buxtehude, ein Trauergesang über den Tod von Buxtehudes Vater. Für Andreas Scholl ein Bravourstück, um mit seiner Stimme scheinbar mühelos die höchsten Höhen zu erreichen, und dabei eine Intensität und expressive Dichte herzustellen, die seines gleichen sucht.
Crew
  • Regie: Uli Aumüller
  • Drehbuch: Uli Aumüller
  • Kamera: Stefan Thissen, Günther Uttendorfer, Lorenz Haarmann
  • Schnitt: Bernhard Schönherr
  • Komponist: Händel - Buxtehude - Scholl
  • Produzent/in: Hanne Kaisik
  • Ton: George Morawietz
  • Art Director: Hanne Kaisik
    • Produktion: inpetto filmproduktion GbR
    • Ko-Produktion: RBB
Cast
  • Darsteller/in: Andreas Scholl

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