Synopsis
- In einer längst vergangenen Zeit, gaben sich die Götter einem kleinen Südseeevolk in Gestalt einer Pflanze zu erkennen. Seither wird aus den Wurzeln dieser Pflanze ein berauschender Trank bereitet, dessen besondere Kräfte die einst verlorene Einheit zwischen Menschen und Göttern für kurze Zeit wiederherstellt. Heute heißen die Pflanze und der Trank, der aus ihr gewonnen wird, KAVA.
Das gemeinsame rituelle Trinken der Kava spielt nach wie vor eine zentrale Rolle im Leben der Südseeinsulaner. Traditionell kann kein wichtiger Besucher empfangen, kein Vertrag geschlossen und kein Recht gesprochen werden, ohne begleitendes Kavaritual.
Der Film zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Rituals in drei Südseekulturen: Samoa, Fidschi und Vanuatu. Er zeichnet ein Bild von den religiösen Vorstellungen der Menschen, von ihrer Beziehung sowohl zum christlichen Gott wie den alten Göttern.
Aber obwohl die rituelle Bedeutung der Kava ungebrochen ist, kam es in den letzten 50 Jahren zu einer immer stärkeren Profanisierung und Kommerzialisierung des göttlichen Trankes, dessen Genuß vormals nur wenigen Auserwählten zustand. Heute ist der Wurzelsaft vielfach zur Alltagsdroge und die Kavaproduktion damit zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.
Der auf Vanuatu, Fidschi und Samoa entstandene Film gewährt Einblicke in Kava-Rituale, wie sie heute praktiziert werden. Kava ist nicht nur ein überkommenes Relikt, es wird mehr und mehr zum identitätsstiftenden Symbol vieler Pazifikinsulaner. Bei einer Schale Kava, das aus der Wurzel eines Pfeffergewächses gewonnen wird, schließt man Freundschaft oder empfängt seine Gäste. Heute wird Kava vor allem außerhalb ritueller Anlässe konsumiert und für den globalen Markt produziert. Für viele Pazifikinsulaner aber wird Kava immer eines bleiben - der Trank der Götter.
Crew
- Regie: Thorolf Lipp
- Kamera: Thorolf Lipp
- Schnitt: Thorolf Lipp
- Produktion: Arcadia-Film
Festivals
- (2000) Ethnofilmfest Berlin, Berlin