Synopsis
- HANDS ON FASSBINDER #3 Über Politik
Peter Nau: Fassbinder und Jean-Marie Straub, “der Vampir”.
Um 1968 herum begegneten sich die beiden in München. Straub war 35, Fassbinder 23 Jahre alt. Über dessen kurz vorher gedrehte Kurzfilme sagte Straub, daß sie am meisten Gewalt an sich hätten von den deutschen. Am Action-Theater, wo Fassbinder tätig war, inszenierte Straub das Stück von Ferdinand Bruckner „Krankheit der Jugend“ und fügte es in seinen Film „Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter“ ein. Fassbinder seinerseits verwendete in seinem ersten Spielfilm „Liebe – kälter als der Tod“ eine von Straub aussortierte Version der nächtlichen Autofahrt aus dem „Bräutigam“: eine Hommage an den „Vampir Straub“. Die Geheimnisse der Lebenspfade, die sich dergestalt 1968 kreuzten und später konträr verliefen, kann man zwar nicht offenbaren; auf gewisse Stellen jedoch, die bezeichnend sind für ästhetisch-politische Divergenzen seiner beiden Titelhelden deutet der Vortrag hin.
Peter Nau, Filmkritiker, lebt in Berlin. Auswahl an Publikationen: „Zur Kritik des Politischen Films“ 1978, Filmkritiker-Kooperative Zeitschrift „Filmkritik“, „Die Filme von Reinhard Kahn und Michel Leiner“ 2010, Kritiken auf newfilmkritik.de
HANDS ON FASSBINDER.
Diskussionen. Projektionen. Assoziationen.
11.05. – 18.11.2012. Berlin.
www.handsonfassbinder.de
Crew
- Kurator: Handson Fassbinder
- Interviewpartner: Peter Nau