Synopsis
- Für Regisseur Benedikt von Peter fügt sich Aida ein in die Reihe jener weiblichen Kunstfiguren des 19. Jahrhunderts, die weniger reale Wesen als vielmehr Sehnsuchtsobjekte und Projektionsflächen chauvinistischer Männerträume waren und unweigerlich im Sterben aus Liebe ihre Bestimmung fanden. Doch anders als in Verdis vorhergehenden Opern gibt es in AIDA einen Gegenentwurf zur todgeweihten Liebe: Amneris, die Realistin. Zwischen diesen beiden Frauen, und damit zwischen den Prinzipien Realität und Eskapismus, versucht Radames, einen Lebensentwurf zu finden. Er entscheidet sich für die unerreichbare, „exotische“ Traumwelt, kann diese jedoch mit seinen politischen Ambitionen nicht vereinen. So steht ein realitätsferner, am eigenen Weltschmerz leidender Held im Zentrum einer Oper, die vielleicht die pessimistischste von Giuseppe Verdi ist. Denn sie endet fern von der Welt in einem steinernen Mausoleum. Am Schluss steht der Tod Aidas auch für den Tod der Utopie.
Benedikt von Peter versteht in diesem Sinne Verdis „Grand Opéra“ AIDA als ein „Requiem auf die Utopie“, das von unzähligen Augenpaaren der Öffentlichkeit permanent verfolgt wird, und bespielt in seiner Inszenierung den gesamten Zuschauerraum der Deutschen Oper Berlin. Die Titelpartie übernimmt – unter der musikalischen Leitung von Andrea Battistoni – Tatiana Serjan, Anna Smirnova gestaltet die Rolle der Amneris und Alfred Kim den Radames. Premiere: 22. November 2015
Crew
- Regie: Benedikt von Peter
- Kostüm: Lene Schwind
- Szenenbild: Katrin Wittig, Bert Zander
- Musik: Andrea Battistoni, William Spaulding, Orchester der Deutschen Oper Berlin
- Herstellungsleitung: Ruth Tromboukis
- Produktion: Chris and the Fatsox
Cast
- Hauptdarsteller/in: Tatiana Serjan, Anna Smirnova, Alfred Kim, Chor der Deutschen Oper Berlin