Synopsis
- Der Auftakt ist spektakulär: Nach einer kurzen Orchesterfanfare stürmt zu Beginn von Sergej Prokofjews DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN das Publikum die Bühne und streitet sich lauthals darüber, was für ein Stück nun gegeben werden soll. Die einen wollen Tragödien, die anderen rührselige Schmachtfetzen, und wieder andere bestehen auf sinnfreier Unterhaltung. Kein Wunder, dass sich die Besucher der Uraufführung am 30. Dezember 1921 bei dieser theatralischen Betriebsbesetzung unmittelbar an Geschehnisse in Folge der russischen Revolution erinnert fühlten – zumal auch die folgende Geschichte von der Liebe eines Prinzen zu drei Orangen immer wieder von Putschversuchen, Intrigen und dem Kampf um die Macht im Reich des Kreuzkönigs überlagert wird.
Den kanadischen Regisseur Robert Carsen hat bei seiner Produktion für die Deutsche Oper Berlin vor allem das Spiel interessiert, das hier mit dem Theater selbst und seinen Erscheinungsformen gespielt wird. In seiner ersten für Berlin entstandenen Inszenierung präsentiert er eine Hommage an die Theaterstadt Berlin und ihre Geschichte. In den Szenen des Stücks maskiert sich das Theater quasi immer wieder neu und tritt im Dekor der unterschiedlichsten Theaterstile auf, die in dieser Stadt entstanden oder ihre größten Erfolge erlebten – von der Brechtbühne über das Kabarett der Zwanziger Jahre bis zu Peter Stein und seiner Schaubühne.
Crew
- Director: Robert Carsen
- Costume Design: Buki Shiff
- Production Design: Paul Steinberg
- Score: Steven Sloane, Sergej Prokofjew
- Line producer: Andreas Bolle